Staff from Manitowoc and others celebrate the announcement of a new Product Verification Center in Wilhelmshaven.
Manitowoc hat Pläne angekündigt, ein neues Produktprüfzentrum in der Nähe des norddeutschen Werks Wilhelmshaven zu erbauen, wo das Unternehmen bereits seine AT-Kranreihe der Marke Grove herstellt. Außerdem gab das Unternehmen eine umfangreiche Renovierung und Modernisierung des Werks Wilhelmshaven bekannt, wodurch die Produktionsabläufe optimiert werden und die Fertigungskapazität um bis zu 40 Prozent gesteigert wird.
2012 eröffnete Manitowoc sein erstes Produktprüfzentrum im Werk Shady Grove (US-Bundesstaat Pennsylvania). Die Einrichtung war branchenweit die erste ihrer Art und bot beispiellose Prüfungsmöglichkeiten für Komponenten. Durch die Eröffnung des zweiten Produktprüfzentrums in Deutschland wird die Prüfkapazität erweitert, wodurch den Kunden eine noch bessere Komponentenqualität und höhere Renditen geboten werden.
Das Prüfzentrum in Wilhelmshaven wird auf einem 9 Hektar großen Standort im Gewerbegebiet Bauens/Memershausen errichtet und ein Team aus 30 hochqualifizierten Ingenieuren und technischen Mitarbeitern beschäftigen. Manitowoc hat auch eine Kaufoption für eine nahe gelegene, ebenfalls 9 Hektar große Ansiedlungsfläche zur künftigen Erweiterung erworben. Die Bauarbeiten werden in Kürze beginnen; es wird davon ausgegangen, dass sowohl das Produktprüfzentrum als auch der Werksumbau am bestehenden Standort Wilhelmshaven vor Ende 2016 abgeschlossen sein werden.
Jens Ennen, Manitowocs Senior Vice President für AT-Krane und Autokrane und CTO des Unternehmens für globale Technologie, betonte, dass die Eröffnung des Prüfzentrums der nächste Schritt bei der ständigen Verbesserung der Betriebsabläufe in Wilhelmshaven sei.
„Angesichts des Erfolgs unseres amerikanischen Produktprüfzentrums in den letzten Jahren finden wir, dass es an der Zeit ist, das Konzept um zusätzliche Kapazitäten zu erweitern“, erklärte er. „In den letzten fünf Jahren hat sich bei den Fertigungsverfahren für GMK-Mobilkrane von Manitowoc ein Wandel vollzogen. Wir haben uns weiterhin auf Innovationen konzentriert und schlanke Produktionsprinzipien bei unseren Betriebsabläufen eingeführt; außerdem haben wir eine Reihe branchenführender Krantypen auf den Markt gebracht. Durch den Bau eines Prüfzentrums können wir Entwicklung und Fertigung auf ein neues Level heben und sicherstellen, dass wir unsere Stellung als einer der weltweit führenden Hersteller von Mobilkranen beibehalten.“
Mit Hilfe eines Produktprüfzentrums kann Manitowoc stärkere und zuverlässigere Krane herstellen. Komponenten können auf Herz und Nieren getestet werden, um den gesamten Lebenszyklus zu simulieren. Anhand der Prüfergebnisse kann die Entwicklung entsprechend verändert bzw. angepasst werden. Ein besseres Verständnis der Leistungsmerkmale eines Krans beschleunigt auch den Produktentwicklungsprozess, verkürzt Ausfallzeiten für Kunden und ermöglicht es Manitowoc, Komponenten von einzelnen Lieferanten direkt zu vergleichen.
Die Pläne zum Bau des neuen Produktprüfzentrums und zur Erweiterung der bestehenden Betriebsstätte im Industriegelände West wurden sowohl von Larry Weyers, dem Präsidenten von Manitowoc Cranes, als auch von Josef Matosevic, Senior Vice President für hervorragende Betriebsabläufe (OpX), geprüft und genehmigt. Die Pläne wurden dann von Vertretern der Manitowoc-Unternehmensführung im Rahmen einer Sonderveranstaltung angekündigt, die Ende Juni im Werk Wilhelmshaven stattfand. Daran nahm auch Wilhelmshavens Oberbürgermeister Andreas Wagner teil.
Dr. Klaus Pohl, Manitowocs Geschäftsführer in Wilhelmshaven, sagte, dass diese jüngsten Erweiterungspläne das Engagement des Unternehmens in der Kranbranche und für die örtliche Kommune unterstrichen.
„Wilhelmshaven bleibt weiterhin ein sehr wichtiger Produktionsstandort für unser Unternehmen; wir freuen uns also, dass wir unsere Präsenz hier stärken können“, so Pohl. „Einige wichtige Lieferanten und Dienstanbieter haben ihr Interesse bekundet, ihren Standort hierher zu verlagern, und wir sind stolz darauf, dass wir die örtliche Wirtschaft durch unsere laufenden Investitionen unterstützen können. Auch unseren Kunden wird das nützen, da wir uns weiterhin auf branchenführende Innovationen konzentrieren, die zu besseren Renditen für unsere Krane führen. Ich möchte der Stadt Wilhelmshaven und insbesondere der WFG Wirtschaftsförderung für ihre Unterstützung danken.“
Die Erweiterung des Werks Wilhelmshaven ist der neueste Schritt in der Entwicklungsphase der Betriebsstätte, die auf die Verbesserung der Produktqualität und die Optimierung der Fertigungseffizienz abzielt. Die Fertigungsabläufe im Werk sind jetzt am unternehmensweiten Manitowoc Operating System (MOS) ausgerichtet, einem standardisierten Fertigungsprogramm, das in Manitowoc-Werken auf der ganzen Welt Anwendung findet und Prinzipien der schlanken Produktion umsetzt. Ende 2013 führte das Werk auch ein neues Laserschweißsystem für seine Ausleger-Fertigungsstraße ein, das erste seiner Art in der Mobilkranbranche.
Manitowocs Tradition der Kranproduktion in Wilhelmshaven begann 1946 mit der Gründung der Ardelt-Werke. Die Produktion erfolgt seither ohne Unterbrechung, später als Krupp-Ardelt und dann durch Grove, bevor Grove 2002 von Manitowoc übernommen wurde. Manitowoc ist der größte private Arbeitgeber in Wilhelmshaven.