Der in der Energiebranche tätige italienische Auftragnehmer Saipem, eine Tochtergesellschaft des Ölmischkonzerns Eni, ist auf Förderung und Transport von Öl und Gas spezialisiert und auf diesem Gebiet ein Branchenführer. Als es notwendig wurde, mehrere der von Saipem für große Öl- und Gasprojekte eingesetzten Krane zu ersetzen, wandte sich das Unternehmen hinsichtlich der Bereitstellung einer neuen Flotte kundenspezifisch angepasster Krane an das Hublösungsteam von Manitowoc Lift Solutions.
Jetzt sind vier neue Manitowoc-Raupenkrane mit vom Lift Solutions-Team von Manitowoc vorgenommenen Spezialanpassungen auf dem Weg nach Mailand, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat. Mit diesen Kranen hat Saipem seine Flotte in erheblichem Umfang aufgerüstet. Beim Kauf der neuen Krane nahm ATCO, die für mobile Ausrüstungen zuständige Abteilung von Saipem, die Gelegenheit wahr, ihre neuen Maschinen für ihre Arbeiten in entlegenen Gebieten (auf dem Festland und Offshore) sowie in der Tiefsee entsprechend anzupassen.
Lift Solutions (Hublösungen) ist ein von Manitowoc angebotener Service, der Fachkräfte aus den Konstruktions-, Einkaufs-, Betriebs- und Verkaufsgruppen des Unternehmens dazu einsetzt, um Preisangebote für Raupenkrane und Anbaugeräte für besondere Anwendungsbereiche vorzulegen, diese zu konstruieren und schließlich auch herzustellen. Lift Solutions war in der Lage, die Krane mit einzigartigen Fähigkeiten auszustatten, damit sie sich besser für die Umgebungen eignen würden, in denen Saipem besonders häufig tätig ist.
Bei den neuen Kranen für Saipem handelt es sich um zwei Manitowoc-Raupenkrane 14000, einen Manitowoc 777 und einen Manitowoc 999. Lift Solutions nahm u. a. die folgenden Anpassungen vor:
- Einbau eines hydraulischen Leitseil-Hubwerks zur Verbesserung der Lastaufnahmestabilität bei Offshore-Hubeinsätzen.
- Personaltransport-Hubwerk und eine obere Doppelwellen-Hauptauslegerspitze für die sichere und effiziente Beförderung von Mannschaften vom Land aufs Schiff ohne Änderungen an der Abspannausrüstung, was Zeit und Mühe beim Abspannen spart.
- Schutz aller neuen Spezialkomponenten vor Meer-/Salzwasser, um sie vor Korrosion zu bewahren. So wurde das Reserve-Hydraulikantriebsaggregat beispielsweise seetauglich gemacht und mit einem großen Edelstahlkasten ausgerüstet.
- Eine zinkbasierte Spezialgrundierung zusätzlich zum standardmäßigen Grundierungs- und Lackierungsverfahren, um eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit zu erreichen.
- Anbringung von Spezialleuchten am Ausleger jedes Krans für eine bessere Ausleuchtung beim Arbeiten in der Dunkelheit.
- Reserve-Hydraulikantrieb für Notfälle, der alle Hubwerke drehen, anheben und absenken sowie bei einem Motorausfall auch den Hauptausleger heben und senken kann. Das Aggregat wird für den Fall einer Funktionsstörung der Kranmotoren von einer Stromquelle versorgt.
Um sicherzustellen, dass die Arbeiten nationalen und internationalen Vorschriften entsprachen, mussten die neue Ausrüstung und die Upgrades unter Berücksichtigung der erforderlichen Zertifizierung durch RINA (Registro Navale Italiano) konstruiert werden. Diese Zertifizierung war notwendig, um die Transaktion zwischen Manitowoc und Saipem endgültig besiegeln zu können.
Saipem ATCO, das von seinem Mobilmaschinen-Manager Rocco Bello und dessen Stellvertreter Marco Sozzani vertreten wurde, führte eine Ausschreibung für die Krane und die benötigten Anpassungen durch. Manitowoc und Lift Solutions – unter Führung von Enrico Angiolini, Verkaufsdirektor, und Davide Camperi, Gebietsleiter, die beide für Manitowoc Cranes in Italien tätig sind – schlugen eine Lösung auf der Basis der Anforderungen Saipems vor und stellten dann sicher, dass das Projekt zusammen mit vier weiteren Kranen noch im Jahr 2013 an Saipem geliefert wird. Das Geschäft wurde im Mai 2012 unter Dach und Fach gebracht.
Laut Dustin Soerens, Sachbearbeiter für die Produktunterstützung bei Manitowoc, war die Kommunikation mit Saipem für den Erfolg des Projekts unabdingbar.
„Bei hochgradig technischen Kundenanforderungen im großen Maßstab, wie dies hier der Fall ist, gibt es keine Alternative zu einer offenen Kommunikation“, sagte er. „Sowohl Saipem als auch Manitowoc haben gleich in den ersten Projektphasen hervorragende Detailpläne ausgearbeitet, mit denen sichergestellt wurde, dass das Endprodukt den Erwartungen von Saipem gerecht wurde. Dieses Projekt ist ein anschauliches Beispiel für das Eingehen auf die Anforderungen des Kunden und für den unbedingten Einsatz für die präzise Realisierung von kundenspezifischen Projekten – und genau dafür wurde Lift Solutions ins Leben gerufen.
Die Produktion begann im Juni 2012; die Krane wurden im November und Dezember vor der Lieferung von Andrea D'Ostilio, Superintendent für Mobilkrane bei Saipem ATCO, inspiziert. Das Saipem-Projekt war so erfolgreich, dass man auch bei zukünftigen Lift Solutions-Projekten auf die geleistete Arbeit zurückgreifen wird.
„Mit der Fertigstellung dieses Projekts erfüllten wir nicht nur eine direkte Anforderung seitens Saipems, sondern öffneten auch die Tür, um ähnlichen Anforderungen an andere Manitowoc-Kranmodelle für Offshore-Anwendungen Rechnung tragen zu können“, so Soerens. „Mithilfe dieser neuen Designs wird Manitowoc auf einem Markt Erfolg haben, auf dem die Kunden immer höhere Ansprüche an ihre Kranflotten stellen.“
Saipem wurde 1957 gegründet und ist an der Mailänder Börse notiert. Das Unternehmen beschäftigt 40 000 Mitarbeiter in aller Welt. Es besitzt nicht nur die beschriebenen Manitowoc-Raupenkrane, sondern auch mehrere Grove-Geländekrane.