An der Feier der ESTA-Auszeichnung für den Grove GMK6400 nahmen folgende Manitowoc-Mitarbeiter teil (von links nach rechts): Eric Etchart, Gerhard Kaupert, Philippe Cohet, Jens Ennen, Astrid Hager-Guthrie, Renke Schlarmann, Andreas Cremer, Florian Peters, Holger Haber, Ingo Schiller.
Einer der neuesten AT-Krane von Grove, der GMK6400, brachte Manitowoc die Auszeichnung „Innovationshersteller“ vom führenden europäischen Fachverband für Hubarbeiten und Transport ein. Der Kran wurde 2012 nominiert und Manitowoc wurde vom Europäischen Verband für ungewöhnliche Straßentransporte und Mobilkrane auf einem Preisverleihungsbankett, das während der Fachmesse bauma 2013 in München stattfand, zum Preisträger ernannt.
ESTA vertritt Krannutzer in ganz Europa und verleiht zahlreiche Auszeichnungen, die mit Hub- und Transportprojekten sowie den besten neuen Produkten der Branche in Zusammenhang stehen. Vor der Auswahl des Preisträgers werden die Kandidaten von einem Gremium im Hinblick auf verschiedene Konstruktionsmerkmale und andere Aspekte bewertet und geprüft.
Jens Ennen, Senior Vice President (SVP) für Global Engineering und Innovation, nahm die Auszeichnung stellvertretend für Manitowoc entgegen und brachte seine Freude über den Erhalt dieser Auszeichnung von einem Verband, der viele europäische Kranbesitzer vertritt, zum Ausdruck.
„Wenn man sich gegen Wettbewerber und Produkte, die man respektiert, durchsetzt, ist dies eine besondere Genugtuung“, betonte Ennen. „Als wir mit der Entwicklung des GMK6400 begannen, hatten wir die Gelegenheit, einen völlig neuen Kran zu konstruieren, der den Kunden Fähigkeiten bieten würde, über die andere Maschinen nicht verfügen. Wenn diese Konzepte dann in die Wirklichkeit umgesetzt und von Verbänden wie der ESTA anerkannt werden, ist das ein wunderbares Gefühl.“
Der GMK6400 weist eine Traglast von 400 t auf und ist derzeit der leistungsstärkste Kran auf sechs Achsen. Er verfügt über eine Reihe einzigartiger Konstruktionselemente, die ihn von anderen Kranen in dieser Klasse unterscheiden. Bei der Bewerbung um die ESTA-Auszeichnung konzentrierte sich das Produktmanagement-Team von Manitowoc auf vier Aspekte des Krans.
Der erste Aspekt war die Verwendung eines einzigen Motors zum Antrieb des Unter- und Oberwagens. Dieses Konzept ist bei Mobilkranen zwar nicht unbedingt neu, bei Maschinen dieser Größe jedoch praktisch einmalig. Die Manitowoc-Ingenieure entwickelten eine kreative Lösung, die es dem größeren Motor im Unterwagen ermöglicht, den kleineren Leistungsbedarf des Oberwagens auf effiziente Weise zu decken.
Diese Lösung beinhaltet verschiedene Schlüsselaspekte, u. a. die Montage eines Hydraulikmotors im Oberwagen anstelle des herkömmlichen Motors. Dies ermöglicht das leichtere Umschalten der Kraftübertragung zwischen Unter- und Oberwagen. Ein Nebenantriebsgetriebe, das nur die zum Betrieb der Hubvorgänge des Oberwagens benötigte Leistung von 240 kW einsetzt, gewährleistet die effiziente Arbeitsweise des Motors. Das Einzelmotorkonzept führt außerdem zu beträchtlichen Gewichtseinsparungen, weshalb die Manitowoc-Ingenieure in der Lage waren, andere Konstruktionselemente neu anzuordnen und die Tragfähigkeit weiter zu verbessern.
Eine weitere Konstruktionsinnovation, die in der Bewerbung für die Auszeichnung beschrieben wird, ist das MegaDrive-Fahrwerk, das dem GMK6400 sowohl herkömmliche als auch hydrostatische Antriebseigenschaften verleiht. Der hydrostatische Antrieb ermöglicht die leistungsstarke und präzise Steuerung des Krans, wenn dieser mit niedriger Geschwindigkeit am Einsatzort manövriert wird. Er wird nur dann angewandt, wenn der Kran mit weniger als 20 km/h fährt. Bei Geschwindigkeiten über 20 km/h wird MegaDrive ausgeschaltet und der Kran verwendet zum Fahren das herkömmliche Getriebe.
MegaDrive bietet den Eigentümern das Beste von beidem: effiziente Straßenfahrt sowie präzise Positionierung am Einsatzort. Und wie beim Einzelmotorkonzept handelt es sich dabei um eine platzsparende Innovation, die eine zusätzliche Optimierung der Hubleistung ermöglicht.
Bei den beiden letzten Konstruktionsinnovationen, die in der Bewerbung für die ESTA-Auszeichnung hervorgehoben wurden, handelt es sich um das selbstabspannende MegaWingLift-System und die Kraftstoffsparoption. MegaWingLift ist ein von Grove patentiertes Spannsystem, das die Tragfähigkeit des Krans erhöhen kann, während der Ausleger bei steilen Winkeln arbeitet. Früher erforderten solche Systeme zur Montage einen Hilfskran, was komplizierte Arbeiten und längere Abspannzeiten erforderlich machte. Am GMK6400 kann das selbstabspannende MegaWingLift-System dagegen in nur 20 Minuten montiert werden.
Bei der Kraftstoffsparoption handelt es sich um ein intelligentes System, das den Kraftstoffverbrauch im Leerlauf reduziert, was bei normaler Kranverwendung bis zu 80 Prozent der Betriebszeit ausmachen kann. Sie entspricht der Start/Stopp-Funktion an modernen PKWs. Die Drehzahl wird reduziert, während sich die Maschine nicht bewegt, und die Pumpen werden schließlich vollständig abgetrennt und der Motor zur Einsparung von Kraftstoff abgestellt. Das Wiederanlassen des Motors erfordert lediglich das schnelle Bewegen eines beliebigen Kran-Joysticks.
Nach der Entgegennahme der ESTA-Auszeichnung während des Verbandsbanketts setzte Manitowoc die Feierlichkeiten auf seinem Messestand auf der bauma fort. Ennen und andere Führungskräfte des Unternehmens besprachen die Auszeichnung und führten weitere Besichtigungen des GMK6400 auf dem Messestand des Unternehmens durch. Um der innovativen Konstruktion des GMK6400 gerecht zu werden, wurde der Kran vom Boden abgehoben ausgestellt, weshalb sich die Besucher unter den Kran begeben und den einzigartigen Unterwagen unter die Lupe nehmen konnten.
Die bauma 2013, an der mehr als eine halbe Million Besucher teilnahmen, fand vom 15. bis 21. April statt. Diese Veranstaltung ist die größte Baumaschinenmesse der Welt.
Die ESTA wurde 1976 gegründet und vertritt Hersteller von Mobilkranen und Hebebühnen, Verleihfirmen sowie Firmen für ungewöhnliche Straßentransporte.